"Wir sind diejenigen, die sich bewegen und sich nicht bewegen lassen, wenn wir ihnen im Weg stehen."

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Eröffnungsrede der Aktionskonferenz

Im Juli haben sie eingeladen. Eingerahmt von hohen Mauern, bei ein paar guten Gläsern Champagner treffen sie sich: Die Eliten, die Krisenverwalter, die Neoliberaler, die Rückschrittigen.

Zwischen Ultraneoliberalen und Technokraten wie Merkel und ihren westlichen Freunden, treffen sich angehende Diktatoren und Kriegsverbrecher wie Erdogan und der offene Rassismus und Sexismus findet in Form von Trump und vielleicht LePen, aber auch Herrn Modi seinen Platz. Mit dabei Putschpräsident Temer aus Brasilien, Die ultrakonservativen Präsidenten Macri aus Argentinien und Nieto aus Mexiko, deren Reigerungen enge Kontakte zu rechtsradikalen Banden pflegen, Die IS-Förderer aus Saudi-Arabien und die Herrscher-Clique um Präsident Abe aus Japan.

In diese Parade führen sie uns lediglich noch einmal vor Augen, was viele von uns auf der ganzen Welt spüren. Einen rechten Aufstieg, den wir in Form eines Rassismus, eines rechten Populismus und eines Sexismus in manchen Teilen als regelrechte Hetzjagd verspüren. Verfolgung und Ausgrenzung, Säuberungen und Berufsverbote, um jede Alternativlosigkeit diktatorisch durchzupressen. Autoritäre Krisenlösungen, Spardiktate, Privatisierungen und Spekulationen während Menschen hungern, die Gesundheitsversorgungen zusammenbrechen, die Häuser gepfändet werden und die Mieten steigen. Waren und Waffen frei über die Weltmeere schippern, während zugleich tausendfach Migrant_innen ertrinken.

Wir müssen uns bewusst sein, den einen Feind, gibt es nicht … es ist schlimmer. Sie werden streiten, sie werden versuchen ihre angebliche so liberale Demokratie hochhalten und sie gegen die autoritären Regime auszuspielen. Ohne mit der Wimper zu zucken, werden sie uns danach weiter ihre herrschende Politik vor die Nase setzen. Unsere Aufgabe wir es sein uns nicht an Ihnen abzuarbeiten, denn das wir sie ablehnen müssten sie mittelerweile begriffen haben. Unsere Aufgabe wir es seine eine konfrontative und solidarische Vielfalt als Einheit, eine kreative und eine soziale Gegenfront zu bilden. Alle werden nach Hamburg kommen! Und Alle bringen Ideen mit! Das ist eine Chance – denn für uns alle geht es auch darum G20 als spätestens Zeitpunkt zu nutzen, um unsere Ablehnung deutlich zu machen und gleichzeitig eine Bühne des Emanzipatorische, des Rebellischen, des Anderen zum Thema zu machen. Die Frage, die wir uns schon jetzt stellen müssen: Was wird bleiben. Denn es ist der beste Zeitpunkt die Frage zu stellen wohin eine gesellschaftliche, eine radikale, eine bewegende Linke gehen kann.

Sie sprechen von Sorgen und Hoffnungen! Schäuble spricht davon sich jetzt nicht national abschotten zu wollen und Merkel spricht von einer vernetzenden Welt, die eine Chance darstellen soll – in der alle mitgestalten dürfen. Sie zeigen sich jetzt als Vorzeige Liberale, als das freundliche Gesicht in einer düsteren Welt. Doch genau mit Ihnen zu brechen ist unsere Aufgabe. Denn wir auch - ... wir sorgen uns und wir sind wütend – aber auch wir haben Hoffnung. Denn alle werden kommen. Die Hamburger_innen sagen "Nein" zu einer feudalen Machtinszenierung, an jedem Balkon, an jedem Cafe werden Banner hängen, unsere Freunde aus der ganzen Welt werden kommen. Überall werden auch Menschen, das erste Mal aufstehen und sagen So Nicht. Wir blicken auf jahrelange Erfahrungen zurück...lasst uns den Schritt nicht zurückgehen. Lassen wir unsere Vielfalt in Hamburg ankommen und lassen wir uns nicht spalten, denn das ist was sie wollen. Machen wir Hamburg zu unserem Ort, G20 über Bord – lasst uns angreifen.

Die Stadt Hamburg und auch die Bundesregierung verkaufen sich gern als weltoffen. Wie tolerant sie sind, haben wir erlebt: Sie haben kurz vor dieser Konferenz versucht uns fernzuhalten – was haben sie gedacht. Das wir einknicken vor ihrem undemokratischen Schachzug? Wir knicken nicht ein - niemals auch nicht wenn sie eine Festung in Hamburg errichten und versuchen uns mit Repressionen zu überziehen. Das wird nicht die letzte Hürde gewesen sein, die uns in den Weg stehen wird. Wir kämpfen für soziale Rechte für Alle. Weltweit wollen wir die Städte zurück, sodass alle Wohnungen mit Strom und Heizung haben, dass alle zusammenleben können, dass alle Recht auf Bewegungsfreiheit haben, das niemand mehr ertrinken muss, dass niemand von einem falschen Liberalismus abgehängt wird, in der niemand mehr für einen Hungerlohn ausgebeutet wird. Die Welt ist schnell, die Verhältnisse verändern sich - Wir müssen mehr sein als die Opposition die anklopft. Wir müssen rund um den Gipfel bestimmen was, wann wie passiert. Was wir denken! Wie wir handlungsfähig sein können! Wir kommen nicht mit einem Blumenstrauß – wir kommen wütend und wir laden alle ein, um das Bild einer internationalen, rebellierenden Stadt unüberhörbar zu setzen.

Wer kommt mit ins Abenteuerland? Wer kommt mit ins Gefahrengebiet? Jede Straße, jeder Platz, jeder Park, jede Zufahrt, jeder Gipfel wird von uns blockiert werden. Wir haben keine Angst mehr. Wir sind diejenigen, die sich bewegen und sich nicht bewegen lassen, wenn wir ihnen im Weg stehen.