Mit Blaulicht gegen das Gefahrengebiet

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Kein Gefahrengebiet bei uns – für die Rechte auf Bewegungs - und Versammlungsfreiheit!
Ahoi!

Am vergangenen Samstag wurde mit einer kleinen Aktion auf die Unterdrückung von Freiheits - und Versammlungsrechten durch den Hamburger Senat, mit seinen weitreichenden Verboten und Sicherheitszonen, hingewiesen – und dabei der Eindruck des Gefahrengebietes kreativ mit Blaulicht nach Altona / Ottensen getragen.
Die Bürger*innen vor Ort zeigten, was sie von Sicherheitszonen halten – und sich interessiert die Aktion angeschaut, mit den Aktivist*innen diskutiert und Flugblätter eingesammelt – und dann die Blaulichter abgeräumt, um sie besser an Kinder zu verschenken.
Also auch hier: Kein Gefahrengebiet bei uns – für die Rechte auf Bewegungs - und Versammlungsfreiheit! 

Die Aktion ist inspiriert durch die spanische Künstlergruppe Luzinterruptus: http://www.luzinterruptus.com/

Flugblatt: Hamburg im G20 Sommer: 

Du verlässt Deine Wohnung, gehst um die Ecke und...eine Polizeikontrolle.

Du schaust zum Himmel und siehst: Eine Videokamera und darüber jede Menge Bundeswehrhubschrauber.

Verdammt, Du hast Deinen Ausweis vergessen und Du hörst: “Na, dann kommen Sie mal bitte mit.“

Zwei Stunden später, Du bist wieder auf der Straße und hörst überall TatüTata und um die Ecke rast ein Konvoi aus Polizei, Unmengen Sicherheitsbeamter und gepanzerter Fahrzeuge, in denen die Herrschenden der G20 sitzen.

Am Abend willst Du an der Marktstraße ein Bier auf diesen Schrecken trinken. Geht nicht – abgesperrt.

Am nächsten Tag will Dein Kind an der .lmühle Geburtstag feiern und freut sich schon drauf. Geht nicht Gruppenbildung in der Sicherheitszone ist verboten.

Willkommen in der Roten Zone

Wir möchten mit dieser künstlerischen Aktion Aufmerksamkeit schaffen für die Anwohner*innen ausgesetzt sind. Wir verteidigen unsere Bewegungsfreiheit– mit Charme. Blanker Machtdemonstration der Staatsgewalt zeigen wir mit einem Lachen die Zähne.

Um einen Eindruck zu vermitteln für die ständige Präsenz von Polizei und Überwachung, die Vorverurteilung ganzer Wohnviertel und diese zu ‚Gefahrengebiete’ zu erklären, tragen wir das Blaulicht hinaus und laden damit zur ROTEN ZONE FÜR ALLE ein.

Die G20 sind eine selbsternannte Gruppe der 19 größten Wirtschaftsnationen plus EU.

Die G20 treffen weitreichende globale Entscheidungen oftmals ohne Partizipierung der Betroffenen, dabei sind die Missstände riesig:

Die digitale Welt wird von gigantischen Monopolisten wie Facebook und Google beherrscht. Arbeit wird höher besteuert als Kapital. Unternehmer und Ultrareiche entziehen sich der Steuer durch Flucht nach Panama und anderswohin. Die Ungleichheit nimmt zu, zwischen den Bürgern eines Landes, zwischen den Staaten der EU, zwischen ganzen Weltregionen. Die Wirtschaft wächst oft auf Kosten der Umwelt. Die Lebenden häufen die Schulden der noch Ungeborenen an.

Und so, wie die G20 sich als nicht demokratisch legitimierte Organisation die globalen Ressourcen nehmen, so nehmen sie sich ganze Stadtviertel, um ihre Macht zu demonstrieren und Treffen abzuhalten, dabei erklären sie diese Wohnviertel zu Sicherheitszonen.

NoG20...bei uns!

• Wir sind eine Gruppe von Anwohnern*innen, Aktivisten*innen und Unterstützern*innen und lehnen die Überwachung ganzer Stadtteile und seiner Einwohner*innen und damit verbundener (teilweise massiver) polizeilicher Präsens ab.

• Stadtteile, die im Rahmen des G20 Gipfels zum Gefahrengebiet und Sicherheitszone ohne vorheriger Absprache oder Beteiligung der Anwohner*innen erklärt werden; und diese dadurch täglichen Repressionen ausgesetzt sind.

• Deutliche Einschränkungen durch Ausweispflicht, Personenkontrollen oder auch Überwachung und Einschüchterung durch martialisches Auftreten in den Gefahrengebieten u.a. besonders für Kinder oder sensible Personen.

• Und alles wird mit viel BLAULICHT ausgeleuchtet sein.

ViSdP: M. Müller, Markstr.11,20357 Hamburg

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